
Es gibt Orte wie Dürnbach. Mit dem Auto auf der B 472 in Oberbayern fahre ich zufällig daran vorbei und beschließe auszusteigen. In der ersten Kriegsgräberreihe, die ich entlanggehe, stehen die Namen und das Alter der Soldaten der Royal Airforce, die im 2. Weltkrieg starben. 20 Jahre, 19 Jahre, 21 Jahre…. und so geht es weiter, selten mal 29 oder 25 Jahre.
Es ist eine Gedenkstätte, Grab für Grab und soll als solche eine Bedeutung haben, denke ich. Als Kind erlebte ich öfter, wie Menschen zum Sammeln an unsere Haustür kamen, „Kriegsgräberfürsorge.“ Meine Mutter gab immer eine Spende, das Grab ihres Vater ist in Weißrussland. Er trat dort auf eine Mine, die Ironie des Schicksals war, dass es sich um eine von den Deutschen gelegte Mine handelte, so wurde berichtet, und er starb, als sie sieben Jahre alt war.
Auf der Eingangspforte von Dürnbach findet sich folgende Inschrift:
„Auf dieser Kriegsgräberstätte sind 2.960 Gefallene des Zweiten Weltkrieges, vor allem Luftwaffenangehörige, bestattet worden. Nach Nationalitäten aufgegliedert handelt es sich um 2.020 Briten, 484 Kanadier, 281 Australier, 70 Neuseeländer, 30 Südafrikaner, 41 Inder, 3 Ostafrikaner, 1 Franzose, 1 Norweger, 20 Polen, 1 Russe, 4 Amerikaner und 4 mit unbekannter Nationalität.
Hinzu kommen Denkmale für 5 britische und 1 Südafrikanischen Militärangehörigen, die andernorts begraben wurden, deren Gräber aber verloren gegangen sind sowie ein Denkmal für 23 indische Soldaten, deren Leichen verbrannt wurden.“
Ich denke, eine weitere Beschreibung erübrigt sich. Gräber und Mahnmale sind wohl dazu errichtet, eine Wirkung zu haben auf uns Gegenwärtige.
Auf bewundernswerte Weise engagierte sich der amerikanische Folk-Musiker und Songwriter Pete Seeger (1919 – 2014) als Friedenskämpfer und Friedensstifter. Sein Lied „Where have all the flowers gone“ ist weltberühmt, ist anrührend und poetisch und berührt auf stille, seelische Weise uns Menschen in unserer Bestimmung, die wohl nicht darin liegen kann, uns in Kriegen gegenseitig zu ermorden. Ein dankbares Gedenken an den Schöpfer dieses Liedes, das immer wieder andere Künstler zu einer neuen Interpretation und Erinnerung beflügelt.
Hören und sehen Sie hier drei Fassungen dieses zeitlosen Friedensliedes, die erste von Pete Seeger selbst, als er ein Konzert in Schweden hält und etwas über die Geschichte des Liedes erzählt, mit einer Würdigung an Marlene Dietrich. Die zweite eben jene deutsche Darbietung von Marlene Dietrich und die dritte eine recht aktuelle und sehr fein-ausdrucksstarke Aufnahme der Künstler Stephan Wunderlich und Aline Rouast.
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