Liebe Maria,
herzlichen Dank noch für deine Gedanken und Ausfürungen!
Es wäre zumindest eine für mich sinnige und stimmige Interpretation dieser anfangs etwas verstörend wirkenden Worte Jesu.
Habe die Thematik sich nun in mir etwas setzen lassen und bin zu der Ansicht gekommen, bezüglich der Worte Jesu sollte man vielleicht bedenken, dass es gut sein kann, dass er es nicht wörtlich genau so gesagt hatte.
Er könnte es auch in der Art formuliert haben, dass er sagte: “Ich bin gekommen, die Wahrheit zu bringen, und die Wahrheit ist wie ein Schwert und kann dazu führen, dass ihr euch entzweit, der Sohn mit dem Vater…” etc.
Es ist ja immer heikel, sich wortwörtlich auf Texte zu berufen, vor allem, wenn sie schon viele Jahre hinter sich haben.
Fehlerquellen wie ungenaue Übersetzungen, Verzerrungen, Verfälschungen etc. können da nie ausgeschlossen werden.
Insofern werde ich immer vorsichtiger mit dem geschriebenen Wort.
Die Stelle von Mt 12, 46 – 50 bzgl. wer seine Mutter, Schwestern und Brüder etc. seien, kenne ich gut und kann sie auch voll nachvollziehen.
Seit vielen Jahren hege ich eine Sichtweise, die diesen Worten entspricht, d.h. ich habe mir irgendwann gesagt, dass die Familie des Blutes wichtig für den Anfang unseres Lebens ist, aber dass später, wenn wir reifer und bewusster werden, wir uns selbst unsere geitige Familie gestalten können.
Wirklich bemerkenswert und interessant, dass Pasolini als Atheist solch einen Film dreht, aber möglicherweise ist er genau dadurch so “rein” und direkt in seinen Aussagen und in seiner Wirkung.
Lichte Grüße
Stefan