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21. Juli 2024 um 9:39 Uhr #6183AdministratorAdministrator
Dieses Forumsthema eröffnet die Möglichkeit zum Austausch für Menschen, die sich für Fragen zu Christus und den Evangelien interessieren.
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22. Juli 2024 um 8:48 Uhr #6188MariaAdministrator
Folgender Filmvorschlag kam mir vom Forumsleser Stefan zu. Er stammt aus dem Youtube Kanal von Edi Maurer: Was wollte Jesus von Nazareth wirklich?
Stefan schrieb dazu:
“Für mich waren schon immer die Geschehnisse um Jesus sehr anziehend, da Er ja die zentrale Figur in der christlichen Lehre darstellt und für uns alle als Vorbild immer wieder herangezogen wird.
So habe ich z.B. nebst drei verschiedener Bibeln auch das sog. “Evangelium des vollkommenen Friedens” gelesen, welches in dem Beitrag ebenfalls erwähnt wird, um mir eine möglichst genaue Vorstellung von den seinem Wesen und Wirken machen zu können.
Insofern finde ich den folgenden Beitrag sehr aufschlussreich, außergewöhnlich und höchst interessant, da er etwas anders ist als die üblichen…Viel Freude damit!”
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27. Juli 2024 um 21:02 Uhr #6196StefanTeilnehmer
Grüß Dich Maria,
hab gerade gesehen, dass Du den Film nun reingestellt hast – herzlichen Dank!
Hast Du ihn Dir schon mal angesehen?
Würde mich interessieren, was Du davon hältst…?Liebe Grüße
Stefan-
25. August 2024 um 11:16 Uhr #6198MariaAdministrator
Lieber Stefan,
hat ein bisschen gedauert bis ich dir auf den Film antworte. Um mir zu etwas eine Anschauung zu bilden, brauche ich immer Zeit und es ist ja ein langer Film und meine freien Zeiten für diese Arbeit muss ich mir schaffen.
Wie findest du denn den Film, was hat dich besonders angesprochen?Obwohl ich hinter vielen Gedanken, die darin ausgesprochen sind, stehen kann und ich hervorragend die Bilder von James Tissot finde, der sehr viele Szenen aus dem Leben des Christus dargestellt hat, stoße ich dennoch wieder auf eine Schwierigkeit. Es ist die, über die wir uns schon austauschten. Ich halte es immer für wertvoll, den Autor und Urheber eines bestimmten Gedankengutes zu kennen und zu nennen. Im Film kommt ab Minute 26.20 einmal ganz urplötzlich die Aussage “Nun ist offensichtlich diese angekündigte Zeit gekommen… und es kommt der Hinweis aus ein Buch “Die großen kosmischen Lehren des Jesus von Nazareth”, Untertitel “Die ewige Wahrheit des Christus Gottes durch Gabriele”.
Deshalb gehe ich davon aus, dass dies ein Film ist, der vom Gedankengut oder den Eingaben von Gabriele Wittek, Begründerin des Universellen Lebens, abstammt. Es ist später auch von einem Theologen, der aus der Kirche ausgetreten ist, die Rede und der z. B. die These vertritt, Christus hätte nicht sterben müssen.
Das sind natürlich hohe theologische und philosophische Themen.
Ich habe mir hier im Forum die Aufgabe gestellt, auch die Unterscheidungskraft in dem überaus großen Angebot der Esoterik anzuregen. Dazu ist meines Erachtens nötig, die Urheber bestimmter Philosophien und Denkanschauungen zu kennen oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Dann kann man darüber diskutieren, ansonsten werden sie so still untergeschoben. Weißt du, was ich meine?
Das Universelle Leben wurde von der Kirche stark angegriffen und als Sekte verschrien. Es gab oder gibt auch biologische Initiativen des Universellen Lebens, die sehr gute Lebensmittel auf Märkten verkauften. Dass jemand oder eine Bewegung als Sekte deklariert wird, ist für mich eher ein Zeichen, dass es sich womöglich um einen Impuls handelt, der von Wert ist. Die Kirche zeigt sich in ihrer ganzen Armut, wenn sie Andersdenkende so verfolgen muss.
Ich bin dennoch bei Durchgaben, medialen Fähigkeiten und Channeling vorsichtig. Persönlich halte ich eine Weg, in dem ich mein Bewusstsein schule, mein Denken, Fühlen und Wollen, zielführender als einen Weg, in dem das Bewusstsein herabgedämpft wird und durchlässig für mediale Botschaften. Aber ich muss zugeben, dass ich mich nicht intensiv mit Gabriele Wittek und dem Universellen Leben beschäftigt habe.
Und den Priester, der die These vertritt, Christus hätte nicht sterben müssen, wollen oder sollen, würde ich auch gern mit Namen kennen. Dann könnte man mit ihm darüber reden.
Durch den Film ziehen sich originalgetreue Zitate aus den Evangelien und aus apokryphen Evangelien. Das finde ich wertvoll.
Gleichzeitig kommen immer wieder Hinweise, dass diese Welt eine eher dunkler Ort ist, wo allerhand Machenschaften geschehen und die eigentliche Heimat des Menschen woanders ist.Es gibt auch andere spirituelle Impulse, die das anders darstellen. Z.B. die Anthroposophie Rudolf Steiners oder der Geistschulungsweg von Heinz Grill. Mit diesen beiden Richtungen beschäftige ich mich ausführlich, auch mit einigen östlichen Lehrern wie Sri Aurobindo, Sivananda, Sai Baba und von Kind an haben mich die Heiligen fasziniert, insbesondere Franziskus von Assisi. Auch Freiheits- und Friedenskämpfer auf der ganzen Welt erregen mein tiefstes Interesse.
Westliche spirituelle Schulen wie oben genannte beschreiben das Mysterium von Golgotha in einem anderen Sinne. Bei Rudolf Steiner wurde es mir zum erstenmal klar, mit dem Tod des Christus wurde die gesamte Erde von dieser göttlichen Liebe durchdrungen. Heute können wir uns der Erde forschend, künstlerisch, arbeitend hinwenden und wenden uns damit nicht vom Göttlichen ab, sondern ihm zu. Es ist anders als in der vorchristlichen Zeit, als die Menschen, gerade im Osten – keinen anderen Weg auf ihrer Gottsuche hatten, als die eigentliche Heimat im Kosmos und am Sternenhimmel zu sehen und sich dahin zu sehnen. Für die damalige Zeit war das ein stimmiger Weg.Sri Aurobindo – kennst du seine Person oder sein Werk? – schrieb in einem seiner Bücher einmal, dass die Menschheit schlichtweg noch nicht reif ist, eine solche Reinheit und Liebeskraft zu ertragen, wie sie in Christus lebte, und deshalb ihn töten musste. Das ist ein Phänomen, das sich bis zum heutigen Tag wiederholt. Menschen, die tatsächlich viel für die Menschheit tun, Journalisten, die Wahrheit berichten wollen, Richter, die sich in der Coronazeit für das Wohl der Kinder einsetzten, ebenso wie ernsthafte spirituelle Lehrer und Forscher werden mit Rufmord oder schlimmerem ausgegrenzt.
So, jetzt habe ich aber genug geschrieben. Wie gesagt, der Film ist lang. Weil du meine Meinung zum Film wissen wolltest, ich habe mich bemüht, sie dir so differenziert wie möglich darzustellen. Persönlich würde ich den Film jetzt nicht einem Menschen empfehlen, der mich um einen guten Christusfilm bittet oder persönlich auf der Suche ist. Ich bin vielleicht etwas streng, aber ich kann in diesem Film nicht unterscheiden, welche Gedanken von wem kommen. Da halte ich es dann für sinnvoller und klarer, sich z. B. mit einem Gemälde von James Tissot und der entsprechenden Evangelienstelle zu beschäftigen.
Dennoch vielen Dank für deine Anregungen, es können manche Leser ja vielleicht zu einem anderen Schluss kommen.
Ich sende dir noch einen weiteren, alten Film über das Leben des Christus. Hast du ihn mal gesehen? Er ist in schwarz-weiss, von Pasolini, er hat darin nur mit Laienschauspielern gearbeitet und Originatzitate aus dem Matthäus-Evangelium verwendet. Dieser hatte mich sehr angesprochen. Wenn du mal Zeit hast, kannst du mir gern rückmelden, wie du ihn findest.
Das 1. Evangelium Matthäus – Pier Paolo Pasolini 1964
Es ist ein alter Film, aber ich finde ihn eindrücklich und sehenswert.
herzliche Grüsse dir
Maria
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2. September 2024 um 11:27 Uhr #6200StefanTeilnehmer
Liebe Maria,
erst einmal noch ganz herzlichen Dank für deine umfangreichen Ausführungen!
Da ich aktuell leider zeitlich nicht dazu komme, dir entsprechend darauf zu antworten, wenigstens schon mal eine kleine Zwischen-Rückmeldung.
Deinen empfohlenen Film über Jesus habe ich mir auch erst bis zu einer bestimmten Stelle ansehen können.
Und da hat es mich richtig gerissen, so dass ich erstmal anhalten mußte.
Es geht um die Äußerung:“Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.”(Mt. 10, 34 – 39)
Diesen Ausspruch kenne ich schon lange, von meinen Jahren des intensiven Bibelstudiums her, doch in dem Film fuhr er mir richtig in die Seele, wie ein Stachel, wahrscheinlich auch deswegen, da in dem Film ja sehr wenig gesprochen wird, da wirken die Worte, die gesagt werden viel intensiver, was wahrscheinlich auch bezweckt werden soll, nehme ich an.
Den zweiten Teil davon sehe und empfinde ich genauso, mit dem ersten jedoch habe ich etwas Probleme – ist Jesus nicht der Friedensbringer?
Wie kann er so etwas so formulieren?
Habe im Netz recherchiert, was es zu der Stelle für Ansichten gibt und wiederum ganz unterschiedliche Interpretationen gefunden.
Manche sagen, man solle lieber “Wahrheit” statt “Schwert” sagen, denn es ist klar, dass die (Göttliche) Wahrheit im Widerstreit zur weltlichen steht und dadurch auf Erden (noch) kein Friede herrschen kann.
Dies leuchtet mir ein, aber wieso formuliert Jesus es dann nicht so?
Für mich ein Rätsel, obwohl ich eigentlich dachte, ich würde die Lehre/den Sinn Jesu grundsätzlich begreifen.Wie geht es dir denn damit?
Ich weiß schon, ein neues, ausgiebiges Thema für sich…;-)
Herzliche Grüße soweit von mir!
Stefan
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5. September 2024 um 11:34 Uhr #6202StefanTeilnehmer
Liebe Maria,
nun finde ich endlich Zeit, dir auf deine ausführliche Mail zu antworten – und nochmals ganz herzlichen Dank für deine Mühe!
Also, wie ich dir bereits geschrieben hatte, hat mir an diesem Film besonders gefallen, dass diese “Opfer-Deutung” bzgl. Jesus mal etwas aufgebrochen wurde.
Dass ein Gott Seinen Sohn opfern muss, um die “böse” Menschheit von ihren Sünden zu befreien, hat mir noch nie eingeleuchtet.
Schon eher, dass ES einen Boten sendet, der die Menschheit aufrüttelt und zur inneren Umkehr anhält – und nicht um Gottes Willen, sondern um deren selbst Willen.
Meine eigene langjährige Lebenserfahrung lehrt mich, dass, wenn wir die Gebote des Lebens einhalten, wir gesegnet sind und nicht in die Irre gehen können.
Wie es so schön heißt:“Kümmert euch zu allererst um das Reich Gottes inwendig in euch, dann wird euch alles andere wie von selbst zufallen.”
Genau das erlebe ich seit vielen, vielen Jahren – und dies hat mein Vertrauen in die Kraft des Lebens immer mehr anwachsen lassen.
Der Film ist offenbar im Auftrag der Gabriele-Sophia-Stiftung entstanden:
https://www.gabriele-stiftung.org/
Wie gesagt, mir ist dies nicht so wichtig, da ich die Impulse einfach wirken lasse, egal, woher sie stammen…und “das Wahre” geht dann in Resonanz mit meinem Innersten.
Wenn jemand noch nicht so bewusst ist und in sich das Wahre nicht vom Falschen unterscheiden kann, wird es immer schwer sein, das Rechte aus der Flut der Informationen herauszufischen – dies kann man jedoch erlernen.
Denn, ich finde, egal von wem etwas ist, es besteht niemals die Gewissheit, dass es rechtens, d.h. im Einklang des Lebens ist.
Menschen sind nicht homogen…
Im Allgemeinen ist es jedoch sicherlich hilfreich, zu wissen, aus welcher Quelle etwas stammt.Bzgl. der Haltung der Kirchen gegenüber anderen religiösen Strömungen, bin ich ganz deiner Meinung – ein Armutszeugnis, wenn ich Andersgläubige verfolgen und brandmarken muss.
Jemand, der fest in seinem Glauben steht, hat diese Geisteshaltung nicht nötig – und wie war das nochmal mit Toleranz, Akzeptanz und Achtung..??
Wenn eine Gemeinschaft seine eigenen Werte verrät, kann ich ihr nicht nachfolgen.Mit Rudolf Steiner habe ich mich bisher nur wenig vertraut gemacht, jedoch hat es mich zu seiner Lehre bisher auch noch nicht so hingezogen.
Von Heinz Grill habe ich das Buch, “Ernährung und die gebende Kraft des Menschen”, was mir von der Geisteshaltung her sehr entspricht.
Meine geistigen Lehrer neben Jesus waren bisher u.a. Marc Aurel, H. Hesse, Paulo Coelho, Lao Tse, Osho, Paul Ferrini und Krishnamurti.
Im Kern erkenne ich darin eine große, wenn auch einfache Wahrheit:“Alles ist eins, nichts existiert unabhängig von einander, sobald wir trennen, trennen wir uns vom Leben ab…”
Sri Aurobindo kenne ich leider nicht, jedoch stimme ich dem zu, dass die Menschheit wohl noch immer nicht reif ist für die Wahrheit.
Doch gibt es auch immer mehr Zeichen der Hoffnung, die wir nicht übersehen sollten, oft im Kleinen und Verborgenen.
Die kritische Masse ist oft gar nicht so groß…Den Film von Pasolini habe ich gestern zu Ende gesehen.
Es ist ein ganz besondere Film, finde ich, jedoch auch nicht gerade leicht.
Die eine Passage, in der Jesus dicht gedrängt seine Sprüche ausspricht, finde ich schon fast beängstigend, ja bedrängend.
Warum dies so gestaltet worden ist, kann ich nicht nachvollziehen, da bräuchte jede Wahrheit für mein Empfinden viel mehr Raum, um auch entsprechend wirken zu können.
Wenn ich diese Sprüche in der Schrift lese, kann ich selber das Tempo bestimmen, dies behagt mir mehr.
So hatte ich es jahrelang mit dem Tao gehalten – ich hatte eine Kleinausgabe immer in meiner Hosentasche – und immer, wenn ich Zeit fand, las ich eine Stelle, die ich zufällig aufschlug.. 😉Ganz herzliche Grüße soweit
Stefan
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13. September 2024 um 12:52 Uhr #6217MariaAdministrator
Lieber Stefan,
zu deiner Anmerkung bezüglich des Pasolini-Filmes und insbesondere der Stelle, an der Christus spricht „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert…..“ (im Film Min. 35:04 – 35:44) (Mt 10, 34 – 39) habe ich nachgedacht. Ich lese dann die Stelle, lasse sie mehrere Minuten auf mich wirken und wiederhole diese meditative Betrachtung mehrere Tage. Dabei habe ich mir auch die Frage gestellt, was will Jesus ausdrücken, wenn er beispielsweise sagt „… des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein?“
Ich könnte mir vorstellen, dass mit dem „Schwert“ eine Art Unterscheidungsfähigkeit oder eine Konzentration gemeint sein kann in dem Sinne, dass wir lernen, welche Erscheinungen, Gefühle etc. himmlischer, geistiger und unvergänglicher Natur sind und welche dagegen vergänglich und irdisch sind. Also welche uns eher lösen und befreien und welche uns binden und in der Entwicklung nicht vorwärtskommen lassen. Ganz geheimnisvoll wirkt das Wort von den Hausgenossen, ich denke, es könnte damit auch die allerinnerste genetische Veranlagung gemeint sein, aus der wir uns meist am schwersten befreien können. Um nur ein Beispiel zu nennen: Werden uns Menschen von klein an Schuldgefühle eingeimpft, dann ist es alles andere als leicht – wenn etwas nicht günstig im Leben verläuft – die Situation frei von solchen Gefühlen, objektiv zu betrachten und wieder vorwärtszugehen.
Ich weiß nicht, ob du dich mit der Bhagavadgita mal beschäftigt hast. Da tritt auch so eine Situation ein, dass der „Held“, Arjuna, verzagt, weil er auf dem Kampffeld steht und nun sieht, er muss gegen seine Verwandten ankämpfen und sie töten. Krishna unterweist Arjuna dann tiefgründig im Yoga und auch da wird die Unterscheidung zwischen himmlischen und vergänglichen Werten herausgestellt und Arjuna weiß zum Schluss, dass er nun kämpfen wird.
Ich sehe es so, dass wir mit spirituellen Schriften anders umgehen müssten als mit einem Roman oder Zeitungsartikel. Unser Intellekt begreift sie erst mal nicht und sie brauchen wiederholte meditative Hinwendung.
Eine Stelle im Film, die mir wie verwandt zu dieser von dir herausgegriffenen erscheint, ist diese:
Johannes spricht zu Christus: „Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. „ Christus: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Siehe, das sind meine Mutter und meine Brüder. Denn jeder, der den Willen des himmlischen Vaters tut, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter.“ (Min 56:40 – 58:27) (Mt 12, 46 – 50)
Diese Stelle ist in meinen Augen ungemein eindrücklich gefilmt. Die Mutter Jesu blickt voller Hoffnung und Liebe auf ihren Sohn, erfährt dann diese Worte, blickt zu Boden und erhebt bald ihren Blick voller neuer Hoffnung und Glaubenskraft wieder, so als würde sie den Gehalt der Worte erahnen.
Zu Pasolini habe ich in Bezug auf den Film nochmals nachgelesen. Er erschien ja 1964 und verblüffte die Menschen, vor allem auch Personen der Kirche. Denn Pasolini bezeichnete sich als Atheisten und gab an, er habe sich ganz in das Fühlen eines Gläubigen hineinversetzt und das mit unverfälschten Zitaten aus den Evangelien zum Ausdruck bringen wollen. Ich denke, deshalb wirkt der Film auch so intensiv, du meintest ja, fast zu intensiv. Ich finde, man muss ihn ja auch nicht in einem Stück ansehen, so wie ich das mit dem Film „Was wollte Jesus von Nazareth wirklich?“ auch gemacht habe.
Lieber Gruß, Maria -
22. September 2024 um 20:15 Uhr #6255AdministratorAdministrator
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24. September 2024 um 21:28 Uhr #6260StefanTeilnehmer
Liebe Maria,
herzlichen Dank noch für deine Gedanken und Ausfürungen!
Es wäre zumindest eine für mich sinnige und stimmige Interpretation dieser anfangs etwas verstörend wirkenden Worte Jesu.Habe die Thematik sich nun in mir etwas setzen lassen und bin zu der Ansicht gekommen, bezüglich der Worte Jesu sollte man vielleicht bedenken, dass es gut sein kann, dass er es nicht wörtlich genau so gesagt hatte.
Er könnte es auch in der Art formuliert haben, dass er sagte: “Ich bin gekommen, die Wahrheit zu bringen, und die Wahrheit ist wie ein Schwert und kann dazu führen, dass ihr euch entzweit, der Sohn mit dem Vater…” etc.Es ist ja immer heikel, sich wortwörtlich auf Texte zu berufen, vor allem, wenn sie schon viele Jahre hinter sich haben.
Fehlerquellen wie ungenaue Übersetzungen, Verzerrungen, Verfälschungen etc. können da nie ausgeschlossen werden.
Insofern werde ich immer vorsichtiger mit dem geschriebenen Wort.Die Stelle von Mt 12, 46 – 50 bzgl. wer seine Mutter, Schwestern und Brüder etc. seien, kenne ich gut und kann sie auch voll nachvollziehen.
Seit vielen Jahren hege ich eine Sichtweise, die diesen Worten entspricht, d.h. ich habe mir irgendwann gesagt, dass die Familie des Blutes wichtig für den Anfang unseres Lebens ist, aber dass später, wenn wir reifer und bewusster werden, wir uns selbst unsere geitige Familie gestalten können.Wirklich bemerkenswert und interessant, dass Pasolini als Atheist solch einen Film dreht, aber möglicherweise ist er genau dadurch so “rein” und direkt in seinen Aussagen und in seiner Wirkung.
Lichte Grüße
Stefan -
18. Oktober 2024 um 12:29 Uhr #6310mandenGesperrt
Maria, Stefan, und andere,
Jesus war wohl ein jüdischer Wanderprediger mit einer guten Moral.
Da könnten sich die derzeit Herrschenden eine dicke Scheibe abschneiden.
Aber er war wohl nicht Gottes Sohn.
Denn sein ‘Vater’ existierte gar nicht.
Die Geschichten der Bibel sind zum grossen Teil eingebildet und erfunden.Gruss
Manfred -
18. Oktober 2024 um 21:23 Uhr #6312StefanTeilnehmer
Lieber Manfred,
was meinst du damit, wenn du schreibst, “Denn sein
Vater
existierte gar nicht”?LG Stefan
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19. Oktober 2024 um 6:41 Uhr #6313mandenGesperrt
Lieber Stefan,
mit Vater bezeichnete Jesus seinen Gott, den Gott der Christen. Name : Yahweh.
Nach meinen Unntersuchungen existiert der christliche Gott aber nicht, und die christliche Religion ist im Wesentlichen falsch.
LG Manfred
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19. Oktober 2024 um 7:24 Uhr #6314mandenGesperrt
Zur Info : ich war bis ca.30 in der ev. Kirche, und habe mich dann mit 50 entschlossen, der Wahrheit über Gott auf den Grund zu gehen.
Dabei habe ich die Bibel 3x gelesen, auch den Koran. Aufschlussreich war aber vor allem, was im Internet über das Umfeld der Bibel zu finden war.
Man muss über Google suchen : Fehler und Widersprüche in der Bibel.
Da die Bibel laut ihr selbst und der Kirche das Wort Gottes ist, dürfte es da keine klaren Fehler und Widersprüche geben.
Ich habe damals ca. 50 klare Widersprüche gefunden.
Was es für die christliche Religion bedeutet, dass die Bibel nicht das Wort Gottes ist, schreibe ich bei Interesse.LG Manfred
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19. Oktober 2024 um 21:34 Uhr #6317StefanTeilnehmer
Lieber Manfred,
hast du auch mal “Das Evangelium des vollkommenen Lebens” (Essener Evangelium) gelesen?
Da steht so manches anders drinnen als im üblichen Evangelium, für mich viel stimmiger.
Auch ich habe viele Jahre verschiedene Bibeln studiert und bin nicht imemr auf einen grünen Zweig gekommen.
Später habe ich mich immer mehr auf das Neue Testament konzentriert.
Die Bibel ist sicherlich immer wieder umgeschrieben, teilweise nich tkorrekt übersetzt und auch verändert (verfälscht?) worden, jedoch gibt es eine einfache Methode, um die “Göttliche Wahrheit” (von woher auch immer) herauszufischen.
Meiner Ansicht und Erfahrung nach geht das Göttliche stets in Resonanz mit unserem inneren Göttlichen, insofern spüren wir, was wahr und was nicht wahr ist.
Das Resonanzprinzip ist eine allgemeingültige Gesetzmäßigkeit im Leben – “Es geschehe nach eurem Glauben”, s. auch die Hermetischen Gesetze.LG Stefan
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20. Oktober 2024 um 16:29 Uhr #6322mandenGesperrt
Lieber Stefan,
das Essener-Evangelium habe ich nicht gelesen. Die Bibel 3x.
Wie Du schon andeutest, ist die Bibel nicht das Wort Gottes.
Damit ist aber die christliche Religion schon erledigt !
Denn die Bibel muss das Wort Gottes sein , damit vieles, was insbesondere über Gott in ihr steht, wahr sein kann.
Was wir Göttliches in uns haben, ist die echte Moral, die der wirkliche GOTT der Menschheit mitgegeben hat, die sie aber zum grossen Teil verdrängt, verfälscht und missachtet. -
21. Oktober 2024 um 10:46 Uhr #6324mandenGesperrt
Lieber Stefan,
ich spreche aus, was man sonst kaum hört : die Religionen der Menschheit sind falsch – im Wesentlichen.
Das sieht man am Zustand der Menschheit : furchtbare Kriege und ca. 25000 Hungertote täglich.
Für das Christentum kann ich es auch im Detail beweisen.
Die Menschheit braucht endlich ihren wirklichen GOTT.
Denn dass es einen Gott gibt, ‘glauben’ doch noch viele Menschen.
Zu recht ! -
21. Oktober 2024 um 16:12 Uhr #6326Adrian EschlertTeilnehmer
Lieber Manfred,
Du schreibst in einem anderen Beitrag, dass die Menschen miteinander reden müssen. Das sehe ich ganz genauso. Ein schlechter Einstieg für ein Gespräch ist es für mich, wenn man sagt, die christliche Religion sei erledigt oder widerlegt. Bezieht jemand z.B. seine Vorstellung von Frieden aus dem Bild von Christus als Friedensbringer, muss das für ihn beleidigend oder sogar erniedrigend wirken. So herablassend ist aus meiner Sicht oft die Haltung der Kirche in der Vergangenheit oder auch heute gegenüber anderen Religionen, auch wenn sie sich äusserlich oft tolerant gibt. Ich persönlich sehe es so, es gibt institutionalisierte Formen von Religion und eine individuelle Spiritualität. Wegweisend für Toleranz und achtungsvollen Umgang miteinander ist für mich auch das berühmte “Die Vielfalt religiöser Erfahrung” von William James, wenn Du diese Schrift vielleicht kennst. Meine Erfahrung und Beobachtung bei anderen Menschen ist auch, dass die Auffassung von Spiritualität sich in einem Leben sehr stark und mehrfach wandeln kann, eine Erfahrung, die Du ja offenbar auch gemacht hast. Schreib doch mal, welche Quellen Dein Verständnis davon prägen, was der “wirkliche Gott” ist.
Interessierte Grüße, Adrian -
21. Oktober 2024 um 18:00 Uhr #6327mandenGesperrt
Lieber Adrian,
das ist auch so gemeint.
Du machst Dir Gedanken über Jesus – wir kennen ja nur den Jesus der Bibel. Wie Jesus wirklich war, wissen wir nicht.
Ich denke aber doch, dass etwas vom wirklichen Jesus auf die Figur des Jesus der Bibel abgefärbt hat.
Dass Jesus so war, wie es in der Bibel beschrieben, ist, wissen wir leider nicht. Denn die Bibel ist nicht das Wort Gottes.
Den Beweis, dass die Bibel nicht das Wort Gottes ist, habe ich Kirchen zukommen lassen. Aber die reagieren nicht.
Es ist eigentlich ganz einfach : wenn die Bibel klare Fehler oder Widersprüche hat, ist sie nicht das Wort Gottes.
Und das ist der Fall : sie hat viele Widersprüche. Nur einen : 1.Sam 15,2-3 zu 1.Joh 4,16.
Ich will niemanden beleidigen oder erniedrigen, aber die Wahrheit m u s s gesagt werden !
Ich habe die Bibel 3x gelesen und alles mögliche drum rum. Ich bin sowas wie ein Bibelexperte.
Die Wahrheit über den wirklichen GOTT hat nichts mit der Bibel oder den anderen Religionen zu tun.
In 20 Jahren intensiver Suche habe ich sie schliesslich an der Schöpfung erkannt.LG Manfred
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31. Oktober 2024 um 12:38 Uhr #6431mandenGesperrt
Warum ist der Gott der Bibel falsch.
Die Bibel muss das Wort Gottes sein, damit vieles, was in der Bibel über Gott geäussert wird, richtig sein kann.
Nun ist aber die Bibel n i c h t das Wort Gottes, da sie Widersprüche hat (siehe voriger Beitrag).
Vieles was in der Bibel über deren Gott geäussert wird, ist also falsch oder zumindest unglaubwürdig. -
3. November 2024 um 11:05 Uhr #6645MariaAdministrator
Liebe Forumsleser und -schreiber,
zu dem Forumsthema, das einen Austausch bezüglich der Evanglien und des Christus eröffnet, möchte ich nach den eingegangenen Beiträgen noch eine Anregung geben. Ich bin ein Mensch, der anerkennt, dass es inspirierte Schriften gibt, man kann auch sagen, Heilige Schriften. Was die Weltreligionen betrifft, habe ich mich mit dem Neuen Testament und mit der Bhagavadgita, der heiligen Schrift des Hinduismus, tiefer befasst. Und ich bin noch lange nicht damit fertig.
Eine Grundfrage zu diesem Thema ist jene: Erkenne ich an, dass es Schriften gibt, die von sehr weisheitsvollen Personen geschrieben wurden, von Menschen, die nicht um ihrer selbst lebten, die Einsichten in göttliche Geheimnisse hatten, die durchdrungen von Weisheit und Liebe diese Schriften verfassten oder erkenne ich das nicht an.
Im zweiten Fall bleibt mir nichts anderes übrig, als heilige Schriften gleich welcher Religion – oder auch andere inspirierte Literatur – mit meinem Intellekt erfassen zu wollen. Und dann kommt nach meiner Erfahrung etwas heraus, was nur Missverständnisse, Überhebung und letztlich eine Leugnung des Geistes zur Folge hat. Ich setze meinen (begrenzten) Intellekt über eine göttliche Offenbarung.
Ich möchte betonen, dass ich mit dem Anerkennen von spirituellen Schriften keinesfalls einen blinden Glauben und ein blindes Nachfolgen meine. Vielmehr ein hochaktives Erforschen und wiederholt meditatives Ausrichten auf deren Aussagen. Meine Denktätigkeit wird sogar in höchstem Maße angeregt und gefordert. Aber eben nicht meine rein intellektuelle, reflektierende, sondern meine viel größer angesetzte schöpferische Denkfähigkeit.In dem Zusammenhang erwähne ich wiederum gern Goethe, der seine wissenschaftlichen, philosophischen und literarischen Errungenschaften auf einem solchen Denken gründete, das er selbst auch genau beschrieb. Vielleicht ist manchen von euch seine Aussage bekannt:
“Nicht das macht frei, daß wir nichts über uns anerkennen wollen, sondern eben daß wir etwas verehren, das über uns ist. Denn indem wir es verehren, heben wir uns zu ihm hinauf und legen durch unsere Anerkennung an den Tag, daß wir selber das Höhere in uns tragen und wert sind, seinesgleichen zu sein.”
Ich bin davon überzeugt, dass die Schreiber der Evangelien aus einer tiefen Inspiration schrieben, durchdrungen von der Liebe und Wahrheit des Christus, dem sie nachgefolgt waren.
Dass es in den Übersetzungen Fehler und Ungenauigkeiten gibt, das glaube ich auch. Ebenso, dass bestimmte, der Kirche nicht gefällige Themen (z.B. die Reinkarnation) herausgestrichen wurden. Dennoch tragen diese Schriften bis heute eine Kraft in sich. Ebenso wie die Schriften anderer Weltreligionen. Ich finde den Gedanken nachdenkenswert, was eine inspirierte Schrift ist und was es bewirkt, wenn ich mich ihr hinwende.Maria
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3. November 2024 um 12:45 Uhr #6646mandenGesperrt
Liebe Forumsleser und -schreiber,
ich möchte zum Beitrag von Maria meine Stellungnnahme abgeben.
Anders als Maria bin ich davon überzeugt, dass es keine inspirierten Schriften von Religionen gibt.
Begründung : Der wirkliche GOTT greift hier nicht ein (erkennbar) – seit mindestens 5000 Jahren. So weit kann man einigernassen zurückschauen.
Wenn es Kriege gab, hat der wirkliche GOTT nicht eingegriffen. Und es gab ständig welche (bis heute).
Zudem wird von verschiedenen Religionen einfach nur behauptet, ihre Schriften seien inspiriert.
Wenn man genauer prüft, stellt sich das als falsch heraus – Widersprüche in der Bibel.
Es gibt eine göttliche Offenbarung – das ist seine Schöpfung.
Die Bibel ist im Wesentlichen falsch. Das lässt sich klar zeigen. Sie müsste das Wort Gottes sein. Ist sie aber nicht ! Sie hat Widersprüche.
Wie gesagt, die sogenannten inspirierten Schriften sind nur Menschenwerk ! -
3. November 2024 um 22:40 Uhr #6649MariaAdministrator
Hallo Manfred,
es ist dein gutes Recht, davon überzeugt zu sein, dass es keine inspirierten Schriften gibt. Und es ist mein gutes Recht, dir hier zu schreiben, dass deine mantrahafte Wiederholung vom wirklichen Gott, ohne weitere Inhalte darzulegen, ohne an Denkansätzen anderer Schreiber wirklich anzusetzen, weder für mich noch für bisherige andere Leser und Schreiber von tieferem Interesse ist.
Ich schlug dir schon mal vor, wenn du andere von deiner Weltanschauung überzeugen willst, ein eigenes Forum zu gründen. Dann musst du halt darauf warten, ob es irgendjemand interessiert. Und wenn der von dir gefundene wirkliche Gott nicht auf Interesse stösst, dann kannst du dich auch fragen, warum das so ist. Und dann musst du halt aushalten, dass du ein weiser Mann bist, der von niemandem verstanden wird. So schreibst du in einem anderen Forumsbeitrag. Wenn du der weiseste Mann der Menschheit bist, dann gratuliere ich dir dazu, aber du wirst die Einsamkeit ertragen müssen, dass wir alle nicht so weise sind wie du. Ich schreibe jedenfalls hier gerne weiter mit interessierten und nach Erkenntnis suchenden Menschen, die aufeinander eingehen, den Dialog suchen und pflegen, die nicht missionieren, sondern voneinander lernen wollen.Maria
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