#7516
Stefan
Teilnehmer

    Liebe Maria,

    danke für die obige schöne Geschichte – ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht, Aufrichtigkeit und Wahrheitstreue führen letztlich immer zu einem guten Ende…es bedarf “nur” oft einigen Mutes dazu – und natürlich Vertrauen, Vertrauen ins Leben vor allen Dingen.

    Dieses in sich Versenken hat wohl mehrere Aspekte, jedoch kenne ich es an mir in der Weise, dass ich mich gezielt von Zeit zu Zeit zurückziehe, mich versenke und dadurch zu Klarheiten und Wahrheiten komme, die ich dann wiederum mit anderen teilen kann oder die mich in der Art bewegen, dass ich meine Ansichten/Einstellungen und Tätigkeiten verändere.
    Erst muss ich ja selber klar sein, damit ich eine konkrete Aussage treffen oder abwägen kann, was zu tun ist.
    Oder in welchem Sinne meinst du das?

    Nun wollte ich jedoch ein ganz anderes Thema anschneiden, welches gerade von mehreren Seiten auf mich zugekommen ist.
    Es geht um die Sexualität zwischen Frau und Mann und deren mögliche Auswirkungen.

    Durch Gespräche mit meiner Partnerin, spirituellen Freundinnen und auch meiner Mutter, welche neulich eine Talkrunde über dieses Thema angesehen hatte, dachte ich mir, ich schreibe hier einfach mal meine Gedanken dazu – und ihr werdet bald sehen, dies hat sehr viel mit dem Thema Frieden zu tun.

    Klar kann man es jetzt runterbrechen und sagen, wenn wir liebevoll denken und handeln, dann ist alles in Harmonie und in Frieden, also auch unsere gelebte Sexualität, aber gerade in diesem sehr sensiblen Bereich zeigt es sich insbesondere, in welcher Gesinnung wir handeln und welche Auswirkungen es mit sich bringt – und wer ist schon immerzu in dem Geiste der Liebe unterwegs…?
    Mir kamen sogar Gedanken wie “…hier beginnt der Weltfriede…” oder “…hier liegt der Anfang von vielen Unstimmigkeiten in der Welt…”
    Wie das?
    Wie gesagt, es ist eben ein sehr sensibler und auch fundamentaler Bereich unseres Lebens, d.h. auch, wir nehmen dieses Erlebnis mit einem anderen Menschen sehr intensiv wahr – und natürlich jede kleine Unstimmigkeit darin ebenso.
    Diese Unstimmigkeiten jedoch kummulieren sich natürlich mit der Zeit zu einem seelischen Schmerz, oft gerade auch für die Frau, welche normalerweise ja die Sensiblere von beiden ist.
    Bei Ablehnung insbesondere für den Mann.
    Es geht hierbei ja auch um Themen wie sich benutzt vorkommen oder um Belästigung, Übergriffe, Manipulation oder anderweitige unschöne Erscheinungen.
    Wenn ich mir die Schilderungen von Frauen diesbezüglich so anhöre, ergreift mich oft ein beklommenes Gefühl als Mann – verstehen wir Frauen so wenig?
    Sind wir viel zu viel auf unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche fixiert?
    Einfach zu sehr “lustgesteuert“?

    Ich glaube – und darin schließe ich mich an die einführenden Worte oben an – dass eine wirklich erfüllende körperliche Begegnung nur im Geiste der Liebe möglich sein, und dass nur hierbei auch das Vertrauen und damit die Offenheit und Aufrichtigkeit zueinander möglich sein wird.
    Ansonsten wird es stets mindestens einen “Verlierer” dabei geben.
    Und spinnen wir nun den Gedanken weiter, verwudert es nicht, wenn Männer unbedingt anderweitig glänzen wollen (z.B. im Beruf, im Sport oder als Krieger), sind sie unzufrieden (unbefriedigt) oder wenn Frauen nach und nach einen Hass auf die werte Männlichkeit bekommen und sich entweder ganz von ihnen abwenden, was sie eigentlich gar nicht wollen, denn sie möchten ja liebevoll (!) berührt werden oder ein leben lang gegen sie ankämpfen – innerlich wie äußerlich.

    All dies führt letztlich zu Unfrieden, nicht “nur” zwischen den Geschlechtern, sondern natürlich auch im größeren Maßstab.

    Wenn wir noch einen Schritt weiter gehen wollen, beginnt es im Grunde in uns selber – je ausgeglichener wir in uns sind, desto harmonischer wird auch unser Leben sein – will heißen, je mehr wir männlich und weiblich in uns in Harmonie bringen, desto leichter fällt uns dies in der Interaktion mt anderen Menschen, ja schließlich mit jedem Lebewesen.
    Aber wie können wir das erreichen?

    Mir hilft es, wenn ich sowohl meine männlichen wie auch meine weiblichen Aspekte meiner Seele lebe – kommt irgendetwas für längere Zeit zu kurz, komme ich in eine Schieflage und finde mich schnell in Ausgleichsmechanismen wieder – bei mir sind das z.B. exzessiver Sport und/oder Schokoladengenuss, aber eben auch ein gesteigertes (und von der Liebe entkoppeltes) Verlangen nach Sexualität.
    Auch werde ich insgesammt leichter gereizt oder aggressiv, ungeduldiger und unnachsichtiger.
    Alles Eigenschaften, welche nicht gerade für die Förderung des Friedens stehen…

    Mich würden natürlich auch sehr eure Erfahrungen diesbezüglich interessieren!

    Mit lichten Grüßen
    Stefan