#7479
Maria
Administrator

    Lieber Stefan, liebe Leser,

    du beschäftigst dich mit den Weltreligionen, eventuell auch im Bezug auf die Friedensfrage, darauf, wie ich persönlich zum Frieden in der Welt und in mir selbst beitragen kann, oder? Welche Religion oder welche Werte sprechen dich dabei besonders an? Wir waren vor einiger Zeit schon mal im Austausch dazu, bezüglich Krinshnamurti, und es entstand die Frage, hindern Religionen uns Menschen an seelisch-geistigem Wachstum oder können sie förderlich sein? Eine Erkenntnis damals, soweit ich mich erinnere, war die, dass jeder Fundamentalismus oder Anspruch, der sich leider in Religionen oft einschleicht, dem Menschen, seiner Entwicklung und auch dem Frieden abträglich ist. Und dass dem Menschen heute fast nichts anderes bleibt, als sich individuell auf die Suche und das Ergründen von Spiritualität zu machen.
    Einige der von dir genannten Aspekte finde ich interessant, beispielsweise den, “Du sollst lernen, die Stimme des Egos von der Stimme Gottes in dir zu unterscheiden.” Die Frage der Unterscheidungskraft beschäftigt mich ja auch sehr, und es ist ihr hier im Forum ein eigener Menupunkt gewidmet. Wenn wir heute sehen, wie missbräuchlich beispielsweise mit Worten wir “Freiheit”, “Demokratie” oder “Solidarität” umgegangen wird, dann treibt mich das umso mehr an, dem wirklichen Gehalt dieser Worte auf die Spur zu kommen. Ein Studium der Schriften der Weltreligionen ist auch in dieser Hinsicht mit Sicherheit wertvoll.
    Jetzt würde mich natürlich noch sehr interessieren, wie du das machst, die Stimme des Egos von der Stimme Gottes in dir zu unterscheiden. Ich glaube, das ist eine fast philosophische Frage, wie finde ich als Mensch überhaupt zu einer objektiven Erkenntnis? Wie zu einem Prozess der Konzentration, in dem ich Wesentliches von Unwesentlichem unterscheide? Woran erkenne ich das Ego? Viele Fragen…

    Mit herzlichem Gruss

    Maria