Liebe Maria,
deine Gedanken zu Krishnamurtis Aussagen sind sehr tiefgründig – ja, da pflichte ich dir bei, dass in dem Falle, wenn jemand die Liebe als Basis und Sinn des Lebens erkannt hat, sich dieser angesprochene ungünstige Zusammenhang auflöst.
Ähnliche Gedanken kamen mir zu diesem Thema auch schon – das Problem ergibt sich im Grunde nur, wenn der Glaube und das Identifizieren mit einer Lehre oder Geisteshaltung oberflächlich bleibt und somit nur die (scheinbaren) Unterschiede in Nationalitäten, Religion etc. gesehen werden.
Insofern würde ich mich mittlerweile auch nicht mehr als “Christ” bezeichnen (obwohl ich mich jahrelang sehr intensiv mit Jesus befasst habe), da seine Lehre in meinen Augen oft verkehrt interpretiert wurde und wird und demnach ein Potential von Streitigkeiten darin liegt.
So genügt es mir aktuell vollkommen, ein “Mensch” zu sein, das ist neutraler und birgt dadurch nicht so ein Konfliktpotential in sich.
Was das Ärgern anbelangt, so kann ich deine Argumentation gut nachvollziehen, da ich es so auch schon erlebt habe, jedoch finde ich es persönlich erstrebenswert, dahin zu kommen, mich nicht mehr zu ärgern, ganz einfach deshalb, da ich mich in einem entspannten, frohgemuten Zusatand meiner Selbst wohler fühle.
Um die Ärgernisse für mich immer mehr zu reduzieren, frage ich mich immer in entsprechender Situation, über was ich mich denn nun wirklich ärgere, denn die Person oder die Situation ist in meinen Augen ja nur der Auslöser, nicht der eigentliche Grund.
Und dabei komme ich immer an den Punkt, dass die wirkliche Ursache in meiner Geisteshaltung liegt und nicht im Äußeren – somit kann ich nach und nach die Ursachen beseitigen und ärgere mich immer weniger, was ich als eine Erhöhung meiner Lebensqualität empfinde.
Freue mich jetzt schon auf deine Gedanken zu Krishnamurtis “Einbruch in die Freiheit”…
Herzliche Grüße
Stefan