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Maria
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    Als Teller ein Bananenblatt

    Bananenblatt

    Ein paar kurze Eindrücke aus der südindischen Küche. Natürlich wird nicht überall auf einem Bananenblatt gegessen, es gibt auch andere Behältnisse und Unterlagen. Das Essen vom Bananenblatt hat mir aber sehr gefallen. Das Blatt wird nach dem Essen gefaltet und kommt zum Gartenabfall, Kompost oder wird von Kühen gefressen. Eine ausgezeichnete ökologische Handhabe. Die großen Bananenblätter sind in Südindien fast überall verfügbar.

    Indienreisende erlernen auch notgedrungen das Essen mit der rechten Hand. Das sind natürliche Gepflogenheiten, die wir in Deutschland nicht kennen, sie haben ihren Reiz, ganz besonders für Linkshänder :). Wer einmal die Gelegenheit hat, in Indien in einer indischen Küche zuzusehen oder mitzuwirken, erlebt, welche Sorgfalt in das Schneiden und Zerkleinern der vielfältigsten Gewürze und Gemüse gelegt wird. Die südindische Küche, die für Europäer ungewohnt scharf ist, hat eine sehr alte Tradition, hervorragende Vielfalt und Kombinationskunst, Heilwissen über die Nahrungsmittel und Gewürze, sie ist anregend, fantasievoll, ästhetisch. Warum Inder das Scharfe so gut vertragen und wertschätzen, dem bin ich noch nicht auf die Spur gekommen. Hat es mit dem ganz anderen Klima zu tun, ist es einfach Gewohnheit von Kindheit an? Jedenfalls erzählte mir eine Mutter und Leiterin einer kleinen Herberge, sie sei einmal in Österreich eingeladen gewesen. Die Leute waren nett, es war ein sehr schöner Aufenthalt für sie, nur unter einer Sache litt sie, die ein Inder schwer verkraftet: Drei Wochen kein Chili im Essen.

    Da Reis die Ernährungsgrundlage in Indien ist, so wie in der deutschen Kultur Brot, Weizen, Roggen, Hafer – zumindest waren dies Grundlagen der Ernährungskultur in Deutschland und ich würde es begrüßen, wenn sie in biologischer Qualität und guter Zubereitung wieder Säulen der Ernährung werden könnten – ist auch der Vergleich anregend, welche Wirkung es auf eine Bevölkerung hat, die hauptsächlich Reis isst. Eine andere dagegen, die ihre Grundlage in Kartoffeln oder Getreidearten, wie oben genannt, auch Hirse und Buchweizen etc. sieht. Eine Anregung ist das Kennenlernen des Essens in anderen Ländern immer, unser Geschmackssinn wird geschult, wir erleben Abwechslung, Interesse wird geweckt und neue Möglichkeiten der Ernährung tun sich auf.

    Vielleicht hat jemand von euch Erfahrung mit der ayurvedischen Küche, in die ich mich bisher noch wenig vertieft habe. Freue mich über jeden Beitrag.

    Maria