Exemplarisch sei hier ein Ausschnitt aus einem Interview zwischen Ulrich Heyden und Patrick Baab herausgestellt, das im Juni 2025 in Moskau stattfand. Es ist mir im Rahmen des Forums ein Anliegen, Ereignisse, Begebenheiten, Gespräche, die beispielsweise zu zeitaktuellen Themen stattfinden, aus der Perspektive einer praktischen und sozialfähigen Spiritualität zu beleuchten. Warum bringe ich einige Inhalte des nachfolgenden Gespräches mit dem Herzchakra (1) in Verbindung und warum dieses wiederum mit einer friedensstiftenden Wirkung?
In dem Interview wird eine Frage berührt, die von allgemeinem gesellschaftlichen Interesse ist. Und zwar die Frage danach, was der Einzelne für den Frieden tun kann und warum aber der einzelne Bürger sich mehrheitlich eher ohnmächtig in dieser Hinsicht erlebt. Wie Ulrich Heyden es im anschließenden Interview-Auszug als zeitgeistige Stimmung der Bevölkerung Deutschlands ausdrückt: „Ich kann ja sowieso nichts machen, das müssen irgendwie stärkere Leute machen.“
Ulrich Heyden:
„Wie kann man es erreichen, dass die Menschen, selbst die Leute, die für den Frieden sind, begnügen sich ja oft damit, dass sie einfach nur ihren „like“ machen bei einem Video, das teilen und eigentlich darauf hoffen, dass doch irgendwelche, vielleicht Politiker von BSW oder AfD oder so Leute wie du den Karren aus dem Dreck ziehen. Also es ist eine Haltung, die darauf hinausläuft „Ich kann ja sowieso nichts machen, das müssen irgendwie stärkere Leute machen.“ Wie kann man das verändern?“
Patrick Baab:
„Naja, wir müssen sehen, dazu sind zwei Schritte erforderlich. Der erste Schritt ist doch einmal, aus der Nebelglocke der Propaganda herauszutreten. Und dann anzufangen, selbst zu denken. Und dazu gehört es, dass man sich eben nicht nur um 20 Uhr den Fernseher einschaltet oder die Regionalzeitung liest, sondern da muss man sich auch aus den neuen Medien informieren, aus ausländischen Medien, englischsprachigen, französischsprachigen, russischsprachigen Medien, um durch die Vielfalt der Positionen und der Perspektiven zu einem eigenständigen Urteil zu gelangen. Das wäre der erste Schritt. Einfach nicht wie die Schafe den Mainstreammedien zu folgen. Denn sie lassen die Hälfte weg, vor allem lassen sie die wahren Kriegsursachen weg. Sie lügen durch Weglassen. Und leider, wer nichts weiß, muss viel glauben. Und das ist ein Fehler. Die Menschen müssen beginnen, sich selbst wieder eigene Überlegungen zu machen und zu eigenen Entscheidungen zu gelangen.
Und der zweite Schritt ist, wir müssen wieder lernen, von der eigenen Überlegung zu einer Handlungsoption zu gelangen. Wir müssen handlungsfähig werden. Und das geht eben nicht als Einzelkämpfer, sondern das geht nur gemeinsam, und hier lohnt es sich in Friedensgruppen zusammenzuschließen, zu diskutieren, mit dir, lieber Ulrich, mit mir bei „Reden im Raum“ in Berlin, bei Veranstaltungen. Da werden sie sehen, die Mehrheit der Menschen in Deutschland sind für den Frieden. Aber die Presse hetzt für den Krieg. Und wir müssen diesen Unterschied deutlich machen und wir müssen auf die Straße gehen…“ (13:10 -15:17)
Patrick Baab, der im Laufe dieses Interviews auch das Berufsethos des Journalisten anspricht und wie er es erlebt, wie er selbst darum ringt, nimmt mehrmals Bezug auf das Friedensgebot , das im Grundgesetz Deutschlands verankert ist.
Es handelt sich hier um ein politisches Gespräch, um ein um Friedensmöglichkeiten ringendes Gespräch und um einen Blick auf die Gesellschaft und den einzelnen Bürger in dieser. Wenn der Interviewer Heyden meint, der gewöhnliche Bürger würde sich oft auf „stärkere Menschen“ verlassen, in dem Sinne, er selbst traue sich eine Wirksamkeit in einer friedenstiftenden Hinsicht gar nicht zu, dann möchte ich an diesem Punkt einmal ansetzen.
Ich erlebe das Gespräch als von beiden Seiten sehr engagiert. Die Friedensfrage steht in der Mitte. Beide Personen bringen in ihren Fragen und Stellungnahmen ihre Argumente und Perspektiven zum Ausdruck. Wenn ich das Augenmerk einmal auf Patrick Baab richte: Wie kommt es, dass er als starke Persönlichkeit erlebt wird und ihm zugetraut wird, dass er etwas bewirken kann?
Wenn ich allein die Informationen aus diesem Interview nehme, kann ich erkennen, dass es ihm um ein wesentliches Thema geht, für das er alle seinen Bemühungen einsetzt. Es ist Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung. Aus diesem Grunde unternahm er auch nach seiner Aussage diese einwöchige Reise nach Moskau.
Patrick Baab hat ein Ideal vor Augen, wie Frieden zwischen Ländern entstehen kann, er hat ebenfalls ein Ideal vor Augen, wie der einzelne Mitbürger erkraften kann und auch seine Kräfte für eine Friedensarbeit mobilisieren kann. Da er ein Ideal hat und sein Leben nach diesem ausrichtet, da er keine Mühe scheut, gute journalistische Arbeit zu leisten, da er das, was geschieht mit eigenen Augen sehen will und dann darüber berichten, da er Fakten nie nur von einer Seite sammeln will, sondern auch die andere Seite zur Sprache kommen lässt, wirkt dieser Journalist auf uns authentisch. Wer authentisch wirkt, der strahlt auch eine bestimmte Unabhängigkeit und Kraft nach außen.
Die Frage wie ein Mensch zu Austrahlungskraft, Handlungsfähigkeit und und einem bewegten Vorwärtsstreben in lebendigem Denken und Lernen gelangt, ist eine Frage, die tiefere Schichten unserer Persönlichkeit betrifft. Ein Friedensideal, das mit Ausdauer, Geduld, Dialogbereitschaft und viel Arbeit an sich selbst angestrebt wird, betrifft nicht nur mich als physische Person. Es durchdringt den Menschen in seinem seelischen Wesen bis hin zu seinen tiefsten schöpferischenQuellen.
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist das, was ich hier an den gelebten Werten eines ehrwürdigen, an Friedens- und Menschenliebe reichen Journalismus herauszustellen mich bemühe, mit der Entwicklung der Herzenskraft des Menschen gleichzustellen. Eine Person, die für ein Ideal lebt und es mit Ausdauer und Unerschütterlichkeit in die Realität umzusetzen vermag, entwickelt das, was in der Geisteswissenschaft das Herzchakra genannt wird.
An diesem Punkt lasse ich den spirituellen Lehrer Heinz Grill zur Sprache kommen, der in einem seiner aktuellen Artikel Das menschliche Herz kann negativ oder positiv wirken die Kapazität des Herzens und dessen Bezug zum Frieden fundiert erläutert:
„Je mehr jemand esoterische tiefgreifende Inhalte bis zur Sozialfähigkeit und lebenspraktischen Anwendung führt, desto mehr durchdringt er sich bis in die Tiefe hinein mit Universalität. Sein Herz atmet im Weltenklang und mit feinsiniger Bewusstheit eines Weltenganzen. Die Individualität ist dann nicht mehr egoistisch, einseitig, abgeschlossen oder extravagant, sie wird bewegt, souverän und strahlt eine versöhnende Liebe aus. Diese Herzensentwicklung wäre heute dringendst für die Friedensarbeit notwendig. Sie bedarf aber eines sorgfältig gewählten Selbstverwirklichungsweges,bei dem geistige Wahrheiten so lange studiert werden, bis sie sich durch die Individualität auszudrücken vermögen.“
Die eingangs aufgeworfene Frage, der einzelne Bürger könne eh nichts tun, verliert angesichts dieser in jedem Menschen angelegten Möglichkeit ihre Dominanz und kann zu einer selbstgewählten Zielsetzung ermutigen. Aktive Schritte, die der Journalist Baab oben erwähnt, und die der friedensengagierte Bürger tätigt, sind ein erster Beitrag zum Frieden. Sie werden wiederum andere Menschen anziehen und inspirieren.
Meine persönliche Beobachtung ist auch, dass Menschen, die sich für ein Ideal einsetzen und darin fundierte Kenntnisse erringen, gut gegründet wirken und auf ihre Mitmenschen eine Ruhe ausstrahlen. Sie werden nicht so leicht von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ergriffen oder lassen sich nicht so sehr in diese Zustände fallen, sondern bewegen sich in einem sonnenhaften Vorwärtsschreiten. All dies sind Eigenschaften des sogenannten Herz-Chakra, das in seinem entwickelten Zustand auf feinerer, verborgener und doch wirksamer Weise den Frieden fördert.
1) Ein Chakra wird in der Geisteswissenschaft als ein feinstoffliches Energiezentrum beschrieben, das an der Wirbelsäule liegt und in Beziehung zu jeweils einem körperlichen Organ steht. Wenn ein Chakra entwickelt wird, fördert es den Charakter und seelische Werte im Menschen. Das Herzchakra liegt genau in der Mitte zwischen den unteren drei Energiezentren und denen oberhalb des Herzens. Einfühlungsvermögen, ein weiches ästhetisches Empfinden, Anerkennung und Toleranz sind einige der seelischen Qualitäten des entfalteten Herzzentrums. Literatur zur Vertiefung: Die 7 Lebensjahrsiebte und die 7 Chakren von Heinz Grill
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