Wie wirkt Hetze gegen einen Menschen?
Hetze und Verleumdung gegen einen Menschen kann sich beispielsweise so zeigen –
in einem rappelvollen Kino, dem Filmtheater Sendlinger Tor, das am 16. Dezember 2024 bis zum letzten von insgesamt 400 Plätzen besetzt war. Eine ganze Reihe interessierter Gäste musste leider draußen bleiben, denn im Handumdrehen war der Saal an diesem Abend gefüllt. Anziehungspunkt war ein Dokumentarfilm über Prof. Dr. Krone-Schmalz, die an diesem Abend und nach dem Film zum gemeinsamen Gespräch mit dem Publikum erscheinen sollte.
Im Vorfeld war aber etwas für unsere Zeiten nicht Ungewöhnliches geschehen. Der Regisseur Ralf Eger hatte den Film mit dem Titel „Gabriele Krone-Schmalz – Verstehen“ und der Untertitelung – „Ein Film über eine Frau, die Haltung zeigt in einer Zeit, in der Deutschland wieder kriegstüchtig werden soll“ gedreht. Er drehte ihn anlässlich ihres 75. Geburtstags im November 2024. Premiere sollte das Werk in München im renommierten Filmtheater Sendlinger Tor haben. Es war eine der letzten Vorstellungen in diesem Kino, das leider Mitte Januar 2025 schließen muss.
Die Filmankündigung setzte eine heftige Verleumdungs- und Hetzkampagne gegen Frau Krone-Schmalz und den Betreiber des Kinos in Gang. In den von mir gern gelesenen Nachdenkseiten stieß ich auf dieses Phänomen, das hier etwas ausführlicher dokumentiert ist: https://www.nachdenkseiten.de/?p=126038
Ich hatte Frau Krone-Schmalz schon einmal in einem Vortrag erlebt, ein Buch von ihr gelesen und ihre hervorragende journalistische Arbeit wie auch ihre Themen interessieren mich. Natürlich wollte ich diese Veranstaltung besuchen und mich an der anschließenden Gesprächsmöglichkeit mit ihr und dem Regisseur des Films beteiligen. Die einfühlsame Darstellung des Werdegangs einer Persönlichkeit, die auf ruhige und klare Weise ihren beruflichen und privaten Lebensweg geht, hat mich wiederum sehr angesprochen. Erstaunlich wie vielfältig sie sich schon immer engagiert hat, wie sie von Kind an in sozusagen zwei Welten – dem Bayerischen Wald und in Köln aufwuchs – dass sie Chansons komponierte und sang, und sich schließlich in den 80er Jahren, als ihr die Gelegenheit dazu geboten wurde, entschloss, als ARD Korrespondentin nach Moskau zu gehen. Im Film wird kurz gezeigt, wie so ein „Fernsehstudio“ in der damaligen Zeit in Moskau aussah – ein dürftiger grauer Plattenbau ohne Glanz und Gloria – es entlockt den Filmzuschauern ein Schmunzeln und gleichzeitig einen Respekt, dem sie der unerschrockenen Korrespondentin im Stillen zollen. Wer sich die Mühe macht, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, die Sprache fließend zu lernen, die einfachen Menschen aufzusuchen und ihre Lebensverhältnisse filmisch zu dokumentieren, wer als erste bundesdeutsche Journalistin einen Michael Gorbatschow interviewt, am Zeitgeschehen dran ist und dieses in objektiver klarer Sprache kommuniziert, wer seinen Journalistenberuf mit Ehre und Ethos und mit einem gehörigen Anteil Menschenliebe betreibt, dem sollte doch eher ein Orden verliehen werden, als dass er mit Schmutz beworfen wird.
Aber mit Schmutz werfen ja meistens die, die nichts Großes zuwege bringen.
Und wie ich mit meinem Artikel ausdrücken will: Die Gesetze der Seele gestalten sich anders als die der Welt. Hetze gegen einen Menschen, der gute Arbeit leistet, der sich für einen würdigen Journalismus einsetzt, der sich mit seinem Beruf für Verstehen und Frieden unter den Menschen und Völkern bemüht, schlägt meist ins Gegenteil um. In diesem konkreten Fall ging ebenfalls sprichwörtlich der Schuss nach hinten los – interessierte Menschen wollen diesen Menschen sehen, mit ihm sprechen, ihn würdigen, ihm mitteilen, wie sehr sie die Person wertschätzen. Es ist sicher nicht leicht, weder für den Kinobetreiber, noch für den Regisseur Herrn Eger, noch für Frau Krone-Schmalz im Weltlichen derartigen Angriffen ausgesetzt zu sein. Das volle Kino, die Schönheit des Films, die warmherzigen Beziehungen, die solche Menschen schaffen und die Tatsache, dass sie sich treu bleiben, setzt ein Ideal in die Welt, das die Verleumder und Schreihälse in ihrer kleinen, engherzigen und oft neidgeprägten Welt wie abgeschieden zurücklässt.
Berührend fand ich eine Aussage gegen Ende des Films, die von Frau Krone-Schmalz getätigt wurde. Sinngemäß klangen ihre Worte so: „Mir wird oft vorgehalten, ich habe eine besondere Beziehung zu Russland und liebe die Menschen dort. Wenn mein beruflicher Weg mich nach Afrika geführt hätte, würde es mir dort nicht anders ergehen, denn ich liebe die Menschen.“
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